Felix Knopp
Felix Knopp, Sandra Hüller, Georg Friedrich, Jan Schomburg, respectivement acteurs et réalisateur de Über uns das All
Felix Knopp a consacré une grande partie de sa carrière au théâtre, en particulier au Thalia Theater de Hambourg mais a également collaboré à plusieurs films, téléfilms, ainsi qu'à la série policière Tatort:
Felix Knopp war ein Star am Thalia Theater. Jetzt ist er freiberuflich unterwegs, zu sehen in "My Darkest Star", "Die Räuber" und "Woyzeck".
Hamburg. Die Haare sind etwas zerzaust, aber das ist Felix Knopp egal. Mit solchen Äußerlichkeiten hat er sich noch nie aufgehalten. Zehn Jahre lang zählte der Schauspieler unter den Intendanten Ulrich Khuon und Joachim Lux zu den wichtigen Protagonisten am Thalia Theater. Seit eineinhalb Jahren arbeitet er als freier Schauspieler. Bei einem Ingwertee im Café unter den Linden erzählt Knopp, 37, über Erfahrungen, Pläne und musikalische Ambitionen. Morgen steht er mit dem Depeche-Mode-Programm "My Darkest Star" auf der Bühne im Nachtasyl.
Hamburger Abendblatt: Seit Sie das Thalia-Ensemble verlassen haben, arbeiten Sie als freier Schauspieler. War das die richtige Entscheidung?
Felix Knopp: Ja, auf jeden Fall. Es tut mir sehr gut, dass ich aus diesem Theaterumfeld raus bin und aus dem Druck zu spielen, zu proben und immer neu zu produzieren. Andererseits bin ich weiterhin dem Haus verbunden, weil "Woyzeck", "Draußen vor der Tür" und "Die Räuber" noch auf dem Spielplan stehen. Ich wollte damals die Perspektive wechseln. Das ist gelungen und tut mehr als gut. Zudem war ich schlicht erschöpft. Das merke ich selbst jetzt noch.
Was ist der Vorteil dieser neuen Freiheit?
Knopp: Vorher war natürlich mehr Sicherheit da, jetzt trage ich mehr Eigenverantwortung. Damals bekam ich festes Gehalt, aber dafür wurde der Spielplan ohne mich gemacht. Geht ja auch nicht anders. Jetzt werde ich von der Disponentin angerufen und gefragt, ob der Termin passt oder nicht. Das verändert das Bewusstsein für eine einzelne Vorstellung immens, ich gehe sehr viel bewusster auf jeden dieser Abende zu.
Ihre Entscheidung, das Thalia zu verlassen, hatte auch damit zu tun, mehr Filme drehen zu können. Mit wem haben Sie vor der Kamera gestanden?
Knopp: Ich habe schon 2011 "Schwestern" mit Maria Schrader gedreht. Der Film hat lange in der Postproduktion gebraucht und kommt im Sommer in die Kinos. Hab ihn noch nicht gesehen. Ende März kommt ein Thriller von Isabel Kleefeld ins Fernsehen, den ich mit Caroline Peters und Wolfram Koch gedreht habe. Aber mindestens genauso wichtig wie diese Dreharbeiten ist mir, dass ich das Reisen entdeckt habe.
Sind Sie vorher nicht gereist?
Knopp: Als fest angestellter Schauspieler war das nicht so einfach. Du hast im Sommer nur sechs Wochen Ferien. Da bist du dann meistens erschöpft, oder man will was Kleines drehen, oder du spielst doch in Salzburg bei den Festspielen. Außerdem ist dann Hochsaison, und einige Ziele scheiden aus. Eine Asienreise ist zum Beispiel im Sommer eher schwierig. Diese Reisen hole ich nun gnadenlos nach. Ich war im vergangenen Jahr schon in den USA und Kanada, im März fahre ich einen Monat lang nach Indien. Aus diesem Wechsel zwischen intensiver Arbeitsphase und dem Reisen entsteht so eine Art Inselleben.
Ziehen Sie bei diesen Reisen etwas für Ihre Kunst heraus?
Knopp: Ich sammele natürlich. Aber es geht hauptsächlich um etwas anderes auf diesen Reisen. Die Arbeit am Theater ist sehr konzentriert, dort geht es darum, einen Text in seiner Tiefe auszuloten. Mehr die Maulwurfsarbeit. Reisen sind das Gegenteil, weil sich Horizonte öffnen, ich ständig mit neuen Kontexten konfrontiert werde. Die größte Schwierigkeit ist aber gerade, das Nichtstun zu lernen. In mir sitzt ein Motor, der nur schwer zur Ruhe kommt. Ständig gibt es da eine Stimme in mir, die sich und der Welt beweisen muss, dass irgendetwas läuft. Ich hatte vor Kurzem so einen Moment, an dem ich auch körperlich gespürt habe: Du musst das mal loslassen. Einfach nichts tun!
Sind Schauspieler Getriebene?
Knopp: Ich kenne viele. Aber es entspricht sicher auch dem Zeitgeist. Ständig muss was "laufen". Mir fällt dazu eine Kinderbuchfigur ein, der Mäuserich Frederick. Der hängt auf einer Mauer rum, während die anderen Mäuse arbeiten, und beobachtet. Am Ende des Winters, als alle Vorräte aufgebraucht sind, stellt Frederick sich auf ein Podest und fängt an zu erzählen, was er alles beobachtet hat, und man merkt, wie beseelt die anderen Mäuse sind. Genau dieses Abhängen ist einerseits so wichtig und anderseits so schwer. Das ist bei mir gerade dran. Ich habe mir in einer Buchhandlung heute diese Karte gekauft. Darauf steht: "Heute leiste ich nichts, gar nichts." Die stecke ich mir an den Spiegel.
Das klingt nach einem teilweisen Ausstieg, um den Blick zu öffnen.
Knopp: Genau. Ich weiß, warum ich gerade nicht am Theater bin. Ich finde das Theater aber immer noch toll. Ich war gerade in München und habe dort Sandra Hüller und meinen ehemaligen Thalia-Kollegen Thomas Schmauser in einem Sarah-Kane-Stück gesehen. Es hat mich stolz gemacht zu sehen, mit welcher Hingabe sie spielen und wie sie sich in die Arbeit werfen. Aber ich bin froh, im Moment nicht dabei zu sein. Mein Blick aufs Theater ist so liebevoll wie lange nicht mehr. Genau das verdanke ich sicher meinem Abstand.
Wann kommt der Moment, in ein Ensemble zurückzukehren? Zu Karin Beier?
Knopp: Never say never. Aber ich kann mir das im Moment nicht vorstellen. Außerdem spiele ich am Thalia.
Würde ein Wechsel ans Schauspielhaus Ihnen wie Verrat vorkommen?
Knopp: Generell ja. Andererseits kann man so ein Engagement kaum ablehnen, wenn man von einem Regisseur angefragt wird, den man schätzt oder zu dem es schon eine engere Verbindung gibt. Das wäre sonst eine etwas sentimentale Sicht von Vereinstreue. Ich bin da unsentimental. Für den Moment kann ich das ausschließen.
Morgen spielen Sie wieder das Musikprogramm "My Darkest Star". Hatten Sie diesen Traum vom Rockmusiker?
Knopp: Im Kleinen konnte ich ihn mir ja mit "My Darkest Star" verwirklichen. Der alte Traum, mit einem Bus auf Tour zu sein, steht allerdings noch aus. Aber wenn ich so Geschichten von meinen erfahrenen Bandkollegen höre, ist es vielleicht gar nicht so schlimm, dass ich das bisher verpasst habe. Unerfüllte Träume sind ja auch was Schönes.
Source: https://www.abendblatt.de/kultur-live/article113620364/Felix-Knopp-Heute-leiste-ich-nichts-gar-nichts.html
Mais Felix Knopp a également d'autres cordes à son arc, en particulier en matière de musique:
Morgan Simon est le jeune auteur (scénario et réalisation) de Compte tes blessures:
Ici, une interview de Morgan Simon et de Nathan Willcocks qui joue le rôle d'Hervé dans le film: