mardi 14 mars 2017

Carolyn Genzkow

Pour les germanistes, une petite interview donnée par Carolyn Genzkow, qui joue le rôle principal dans Der Nachtmahr, nous avons hâte de la rencontrer vendredi prochain...




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Carolyn Genzkow „Ich mag es nicht, wenn mein Kopf sich langweilt“

Von Kerstin Rottmann | Veröffentlicht am 30.05.2016

Schon 2011 bekam Carolyn Genzkow den Grimme-Preis, jetzt spielt sie in „Der Nachtmahr“. Von der jungen Schauspielerin wird man noch hören
Quelle: Getty Images

Mit zehn drehte sie den ersten Werbespot, mit elf den ersten Film. Bislang spielte Carolyn Genzkow meist den braven Teenager. In „Der Nachtmahr“ zeigt sie nun eine ganz andere Seite von sich.
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Seit dieser Woche ist sie in ihrer ersten Kino-Hauptrolle zu sehen. In „Der Nachtmahr“ spielt sie ein Mädchen namens Antonia, das Angst hat. Davor, uncool zu sein, hässlich gar, allein und isoliert. Typische Sorgen einer 17-Jährigen, die kurz vor dem Abitur steht, unglücklich verliebt ist, mit den Eltern streitet.
Antonias Ängste werden wahr, aber anders als gedacht. In der elterlichen Küche entdeckt sie eines Nachts, nach einer besonders exzessiven Party, etwas, das so widerwärtig ist, dass sie weder wegschauen noch -laufen kann. Es ist ein Wesen zwischen Alien, Greis und Embryo.
Dieses „Es“ kauert vor dem Kühlschrank, und hat eine Riesensauerei angerichtet. Zerschlagene Eier, aufgerissene Joghurtbecher und mittendrin dieses Monster, das frisst, rülpst und seltsame Geräusche macht. Antonia, genannt Toni, einzige Tochter einer wohlsituierten Familie, bricht ohnmächtig zusammen.

„Jeder von uns hat seinen Nachtmahr in sich“

„Mystery-Drama“ nennt der Regisseur mit dem Künstlernamen Akiz seinen Film. Die Low-Budget-Produktion (Etat: 100.000 Euro) ist viel gelobt worden. Wegen Bildern, die lange im Gedächtnis bleiben, und einer Hauptdarstellerin, die ihre Rolle mit zerbrechlichem Stolz verkörpert. Sie sei die einzige gewesen, die mit der Monsterpuppe spielen konnte, als hätte sie ein reales Wesen vor sich, sagt Akiz über Carolyn Genzkow.
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Carolyn Genzkow bei der Premiere des Films "Der Nachtmahr" in Berlin
Quelle: dpa
Die besorgten Eltern ziehen einen Psychologen hinzu, die Lage droht zu eskalieren. Was aber ist das alles? Der Ausbruch einer Psychose? Ein Drogentrip? Eine Art Coming of Age, ein jugendlicher Entwicklungsroman, in dem die pubertierende Heldin zu sich selbst findet? Carolyn Genzkow will es nicht verraten. Der Zuschauer komme schon allein auf gute Ideen, sagt sie.
Gerade diese Offenheit habe ihr an dem Drehbuch von Akiz gut gefallen. „Jeder von uns hat seinen Nachtmahr in sich“, glaubt Genzkow. „Es sind die Dinge, die nicht unserem Selbstbild entsprechen.“
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Mit sieben Jahren auf der Straße entdeckt

So wird die Kreatur auch zum Sinnbild dessen, was junge Erwachsene vielleicht am meisten fürchten: Außenseiter zu sein. (…)
„Wir alle kämpfen ja permanent darum, uns so zu zeigen, wie wir wirklich sind“, sagt sie. „Dabei suchen wir doch noch unsere Orientierung. Es gibt so viele Identitäten, so viele Möglichkeiten – welche davon nimmt man?“ Carolyn Genzkow, so viel ist klar, hat ihre Möglichkeiten schon früh erkannt und genutzt.
(…) Sie gab das brave Mädchen in Familienserien wie „Tierärztin Dr. Martin“, „Der Bergdoktor“. Dann spielte sie in der ZDF-Reihe „Frühling“ mit sehenswerter Bockigkeit die pubertierende Tochter von Familienhelferin Katja Baumann, verkörpert von Simone Thomalla.
Den Durchbruch ins ernste Schauspielfach aber, den hätte manch einer ihr nicht unbedingt zugetraut. Regisseurin Aelrun Goette war es, die mehr in Carolyn Genzkow sah als das kleine Mädchen mit dem schmalen, ausdrucksstarken Gesicht.
Sie führte die Autodidaktin, die keine Schauspielschule absolviert hat, durch „Keine Angst“, einen Film, der von Jugendlichen am Rande der Gesellschaft handelt. Für ihre, wie sie selbst sagt, „bisher schwerste Rolle“ bekam Genzkow den Deutschen Fernsehpreis als „Bestes Nachwuchstalent“, 2011 dann, als Ensemblemitglied, erhielt sie den Grimme-Preis.
„Ich neige zu abgründigen Rollen. Junkies, Magersüchtige, Mörderinnen“, sagte sie damals, mit gerade einmal 18 Jahren. Wie ihr das gelingt? „Ich überlege mir, wo die Parallelen zwischen mir und der Rolle sind, wo man die Abgründe in sich findet.“
Ein herausforderndes Drehbuch ist ihr wichtig. Immer wieder arbeitet sie auch in kleinen Produktionen, für die sie wenig oder keine Gage, aber viel Lob bekommt, so wie in „Der Nachtmahr“. Den dunklen Charakteren bleibt sie dabei treu. Davon zeugen Gastspiele in zahlreichen TV-Kriminalfilmen, nicht zuletzt im Berliner „Tatort“, in dem Genzkow bereits fester Teil des Ermittler-Teams um Mark Waschke und Meret Becker ist.

Das Reizvolle an der Schauspielerei

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Damals, nach dem Gewinn des Grimme-Preises nahm sie sich erst einmal eine Auszeit und reiste nach Tansania, um dort ein Praktikum zu machen, als eine Art „Reality Check“. In Afrika ist sie davor schon einmal gewesen, gleich nach dem Abitur hat sie in einem Waisenhaus gearbeitet.
Neben der Arbeit als Schauspielerin hat sie noch ein Studium abgeschlossen. Einen Bachelor in Psychologie, gerade erst absolviert und „in der Regelstudienzeit geschafft“, sagt sie stolz. Sie will Menschen verstehen, was sie umtreibt, aber auch was sie plagt – das reizt sie an der Schauspielerei, aber auch an der akademischen Analyse.
Wie schafft sie das alles, schon allein zeitlich? Die Antwort klingt entschlossen. „Ich mag es nicht, wenn mein Kopf sich langweilt. Und ich wollte nicht, dass nach der Schule ein Punkt kommt, an dem ich mir kein Wissen mehr aneigne. Außerdem habe ich es gelernt, sehr organisiert zu sein“, sagt die Frau, die bereits als Kind viele Termine hatte. Sie wirkt in diesem Moment wie eine, die zu schnell erwachsen wurde.



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